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Kuckuck

Wettrüsten in der Vogelwelt
 
Wie wir alle wissen, ist der Kuckuck genauso faul wie listig, weil er seine Eier in die Nester anderer Vögel legt. Dabei legt der jeweilige Kuckuck seine Eier am liebsten in die Nester der gleichen Vogelart, bei der er selbst aufgewachsen ist.
 
Es gelingt ihm sogar, Eier zu legen, die farblich den Eiern der Wirtsfamilie ähneln. Neue Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wirtsfamilien des Kuckucks eine Verwechslung der Eier dadurch zu verhindern suchen, dass sie Eier mit einem leicht erkennbaren Muster legen. Während der Kuckuck also Eier legt, die denen des Wirts möglichst ähnlich sind, versucht der Wirt Eier zu legen, die schwer nachzuahmen sind und deren Muster er selbst gut erkennen kann. Ein junger Kuckuck im Nest bedeutet für den Wirtsvogel eine verlorene Brutsaison. Daher versucht der Wirtsvogel den Kuckuck zu überlisten, so dass er das Kuckucksei aus dem Nest werfen kann.
 
Kuckuck, © Biopix SD Lund
 
Wie weiß der Kuckuck, dass er ein Kuckuck ist?
Der junge Kuckuck ist ein Adoptivkind, das seine biologischen Eltern nicht kennt. Da er außerdem bei einer anderen Vogelart aufwächst, ist es ein wissenschaftliches Rätsel, wie der junge Kuckuck herausfinden kann, dass er ein Kuckuck ist. Viele Jungvögel werden geprägt durch die erwachsenen Vögel, die für sie sorgen und sie füttern. Der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz zeigte in einem Versuch, dass eine Gans das Wesen als Eltern akzeptiert, das sie zuerst sieht, wenn sie aus dem Ei schlüpft, auch wenn es ein Paar rote Gummistiefel ist. Der junge Kuckuck trifft erst dann andere Kuckucks, wenn er als erwachsener Vogel in Afrika überwintert. Man meint, dass das Kuckuck-Männchen die angeborene Fähigkeit hat, den typischen Kuckucksruf hervorzubringen und dass das Weibchen eine angeborene Vorliebe für eben diesen Kuckucksruf hat. Man weiß nicht, ob das Männchen das Weibchen erkennen kann oder ob er sich einfach darauf verlässt, dass ein Weibchen, dass er mit seinem Ruf anlocken kann, „die Richtige“ ist.
 
Fakten
Der Kuckuck ist vor allem für seinen namensgebenden Ruf bekannt. Während des Fluges ähnelt er einem Falken, da er grau ist und schlanke spitze Flügel hat. Sie ist 33 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 55-65 cm. Der Kuckuck hat sich darauf spezialisiert, behaarte Schmetterlingsraupen zu fressen, die von anderen Vögeln gemieden werden. Er kommt recht häufig in ganz Europa vor. Die bevorzugten Wirtsvögel sind Rohrsänger, Grasmücken, Pieper, Bachstelzen, Braunellen, Neuntöter, Zaunkönig und Rotschwänze.

Kuckuck, © Biopix SD Lund