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Domänenhof Lundsgård

Lundsgård ist einer der ältesten Höfe in Skudstrup. 1900 wurde der Hof von der preußischen Domänenverwaltung erworben. Hierdurch wollte man dazu beitragen, den deutschen Einfluss in Schleswig zu verstärken. 

Lundsgård wurde gegen ein geringes Entgelt einem deutschen Pächter überlassen. Er sollte aus dem Hof einen Musterbetrieb machen, ein Vorbild für die Bauern der Gegend. Zugleich sollte er sie in die deutsche Richtung beeinflussen. 

Bei der Wiedervereinigung 1920 übernahm der dänische Staat Lundsgård. 1923 wurde der Hof in einen Hauptbetrieb und elf neue Kleinstellen aufgeteilt.

 
Gården Lundsgård, Lundsgårdsvej 10, 1928. Koloreret fotografi. Foto: Skodborg Hjemstansarkiv.Der Hof Lundsgård, Lundsgårdsvej 10, 1928. Kolorierte Fotografie.
Foto: Skodborg Hjemstavnsarkiv. 

Aufkauf von Höfen südlich der Kongeå
Zwischen 1896 und 1916 kaufte der preußische Staat eine Reihe größerer Höfe in Schleswig auf. Der Erwerb war Teil des nationalen Kampfes. Das Ziel war es, Schleswig einzudeutschen. Die ersten Aufkäufe erfolgten im Gebiet direkt südlich der Kongeå, wo das Dänentum am stärksten war. 

Der deutsche Staat kaufte insgesamt 36 größere Landwirtschaftsbetriebe in Schleswig auf, die zu Domänen umgebildet wurden. 24 der Höfe lagen im Amt Hadersleben. Zwei der Höfe, Lundsgård und Sundbølgård, lagen im Kirchspiel Skodborg.  

Das Eindeutschen erfolgte dadurch, dass man deutsch gesinnte, politisch aktive Pächter auf die Höfe setzte. Die Höfe hatten viele Landarbeiter, die ebenfalls deutsch waren. Die Höfe sollten als Musterbetriebe erscheinen, als Vorbild für die Bauern der Umgebung. Neubauten oder Modernisierungen der Gebäude wurden in einem Stil ausgeführt, die von den Behörden als typisch deutsch angesehen wurden.  

Der nördlichste Hof Schleswigs
Lundsgård wurde 1900 von der deutschen Domänenverwaltung gekauft. Der Hof ist Schleswigs nördlichster. Und genau das kann beim Kauf eine Rolle gespielt haben, da der Hof nicht zu den größten gehörte. Nachdem 1907 der Hof Urholmgård hinzugekauft worden war, betrug die Fläche 188 Hektar. 

Die Gebäude waren von ungefähr 1840 und recht baufällig. Die Domänenverwaltung beschloss, die vorhandenen Gebäude instand zu setzen und zu modernisieren, anstatt neu zu bauen.

Zwischen 1900 und der Wiedervereinigung 1920 waren drei verschiedene deutsche Pächter auf dem Lundsgård. Der letzte war Marius Iversen, der den Hof 1919 gepachtet hatte.  

Lundsgård in dänischen Händen
Bei der Wiedervereinigung 1920 übernahm der dänische Staat die Domänenhöfe. Lundsgård wurde 1923 als einer der ersten Domänenhöfe aufgeteilt. Auf der Fläche wurden elf staatliche Kleinstellen errichtet und sechs vorhandene Häusler erhielten zusätzliche Flächen. Übrig blieben dann 48 Hektar. Sie wurden zusammen mit den Gebäuden an einen Privateigentümer verkauft. 

Die Kolonie der Häusler wurde am Lundgårdsvej errichtet. Diese Kleinstbetriebe liegen wie Perlen an einer Kette nebeneinander. Sie wurden nach Entwürfen des Architekten Jep Fink aus Apenrade errichtet- Der dazugehörige Grund betrug zwischen acht und sechzehn Hektar. 

Bei der Aufteilung im Jahr 1923 konnte eine Familie von solch einem Kleinstbetrieb leben, da die Nutzung intensiv war. Heute betreibt keiner der Bewohner mehr Landwirtschaft.

Literatur

Kragh-Nielsen, Niels H.: Domænegårde i Rødding Kommune. In: Historisk årbog for Rødding Kommune, 1984, 49-79.
Kragh-Nielsen, Niels H. (Redaktion und Bildtexte): De sønderjyske domænegårde. Sønderjyske billeder 7, 2001

Autor: Linda Klitmøller, Museumsinspektorin, Museum Sønderskov

 

 

Husmandsstedet Lundsgårdsvej 8, 1928. Koloreret fotografi. Foto: Skodborg Hjemstavnsarkiv.
Kleinstelle Lundsgårdsvej 8, 1928. Kolorierte Fotografie.
Foto: Skodborg Hjemstavnsarkiv.