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Pferde als Grenzgänger

 

Obgleich man in Dänemark wohnte, konnte man sehr wohl Land auf der deutschen Seite der Grenze haben – und umgekehrt. Dies sorgte für Probleme mit den Grenzgendarmen, die nicht ohne weiteres Menschen oder Vieh über die Grenze lassen durften.

 

Engene ved Ravning syd for Kongeåen. Foto: Torben Meyer.

Wiesen bei Ravning südlich der Kongeå. Foto: Torben Meyer.

 

Die Pferde des Bauern
Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde die Grenze geschlossen und es war somit verboten, Waren irgendwelcher Art über die Grenze zu bringen. Ein Bauer in Villebøl hatte vier junge Pferde auf seiner Weide in Ravning auf der deutschen Seite der Grenze stehen. Er wollte sie gerne auf seinen Hof bringen, der i Villebøl, also in Dänemark, lag. Er fragte die Grenzgendarmen, ob er seine Pferde mit nachhause nehmen dürfe. Aber die Antwort war Nein. Denn jegliche Ein- oder Ausfuhr war ja verboten.

„Na, aber ich darf mich doch um sie kümmern“, sagte er und das wurde ihm auch erlaubt. 

Auf dem Weg zurück von Ravning „vergaß“ er, das Tor der Weide zu schließen.

Das bemerkten nach einer Weile auch die Pferde und da sie wie alle Pferde gerne den heimischen Stall aufsuchen, machten sie sich von allein auf den Weg nachhause, und zwar in vollem Galopp. Die armen Grenzgendarmen konnten nur zur Seite springen, um sich vor den anstürmenden Pferden zu retten.

Autor: Johannes Garder, Kalvslund Sognearkiv

Quellen und Literatur:
Kalvslund Sognearkiv, siehe http://gredstedbroegnen.dk/foreninger/sognarkivet/